Hashimoto

Hashimoto-Thyreoiditis aus ganzheitlicher Sicht

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Hashimoto, wie viele Betroffene sie nennen, hat sich zur häufigsten Autoimmunerkrankung in Deutschland entwickelt. Nach einer Einschätzung des Schilddrüsenzentrums der Universität Heidelberg sind etwa fünf bis zehn Prozent in Deutschland von der Hashimoto-Thyreoiditis betroffen. In diesem Beitrag möchte ich den Focus auf die ganzheitliche Sichtweise dieser Erkrankung eingehen und Möglichkeiten der Behandlung aufzeigen.

Autoimmunerkrankungen ein gestörter physiologischer Prozess?

Das Thema Autoimmunerkrankungen scheint in der heutigen Medizin fast ein wenig zur Modeerscheinung geworden zu sein, da alle Krankheiten mit immunologischen Phänomenen und chronischem Verlauf in diese Gruppe eingeordnet werden, insbesondere wenn sonst keine gängige Theorie über ihre ursächliche Entstehung existiert.

Beschrieben werden Autoimmunerkrankungen als chronisch entzündliche Prozesse im Körper, bei dem das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift und zerstört. 

Ein sogenannter autoaggressiver Prozess. Der Körper hat die Fähigkeit verloren, zwischen „eigen“ und „fremd“ zu unterscheiden.

Der Begriff Aggression beschreibt eine seelische Tätigkeit, die jeder in sich trägt. 

Meistens wird der Begriff Aggression mit einer negativen zerstörerischen Aktivität in Verbindung gebracht. Doch Aggression, im ursprünglich positiven Sinn verstanden, aggredi, etwas angehen, beseitigt Hindernisse, damit sich Neues entwickeln kann. Das ist ein wichtiger Aspekt in der Betrachtung von Autoimmunerkrankungen oder auch Autoaggressionsprozessen.

Auf physiologischer Ebene finden wir die Zellzerstörung als Abbautätigkeit im Zellstoffwechsel wieder. Dem steht die Regenerationsfähigkeit als Aufbautätigkeit entgegen. Jede Zellerneuerung und Regeneration bedingen den Abbau alter Zellen. Diese Zellregeneration durch Selbstzerstörung und Aufbau geschieht ein Leben lang und wird vom Organismus selbst durchgeführt. Stell dir vor, du würdest nur Erythrozyten aufbauen, ohne die alten abzubauen. Das wäre ein Zustand, der mit dem Leben nicht vereinbar ist.

Die dabei wirkenden körperlichen und seelisch-geistigen Kräfte sind untrennbar voneinander abhängig. Sie sollten bei allen Autoimmunerkrankungen in der Therapie gleichermaßen unterstützt werden.


Autoimmunerkrankungen aus anthroposophischer Sicht

Die von Rudolph Steiner vermittelte Anthroposophie versteht die Entwicklung des Menschen in Zyklen von jeweils 7 Jahren, so wie es auch die Lehre von den Chakren in der östlichen Medizin vorsieht.

In den ersten 3-mal 7 Jahren benötigt der Mensch Zeit für die körperliche Reifung. Der von den Eltern erworbene Körper und das Immunsystem entwickeln und verändern sich in dieser Phase und werden individualisiert. Früher wurde man mit 21 volljährig. Das Wachstum auf körperliche Ebene ist abgeschlossen.

Noch einmal 3-mal 7 Jahre benötigt der Mensch für die seelische Entwicklung. Idealerweise sind wir mit 42 Jahren im Sinne von Körper und Seele ein vollständiger Mensch. Das Immunsystem ist erst nach dieser Zeit wirklich reif und ausgewachsen, auch wenn es bis ans Lebensende stetig weiter lernt. 

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die meisten Autoimmunerkrankungen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr, also in der Reifezeit der Seele entstehen.

Besonders wichtig ist die körperliche Immunität in den ersten 20 Jahren, denn in diesem Lebensabschnitt wird der Mensch in seiner Entwicklung stark von außen geprägt, beispielsweise von Eltern, Geschwistern, Vorbildern oder Erziehern. Diese ahmt er nach, bis er sich zu einer eigenständigen Person entwickelt hat. 

Das gilt auch für das Immunsystem: Es wird von der Mutter übernommen und individualisiert sich dann durch eigene Erfahrungen weiter. Krankheiten trainieren das Immunsystem. Das gilt insbesondere für die klassischen Kinderkrankheiten, die heute durch die umfangreichen Impfungen nicht mehr durchlebt werden können. Aus Sicht der anthroposophischen Medizin sind gerade die Kinderkrankheiten für die individuelle Entwicklung von besonderer Bedeutung.

Die vollständige Individualisierung vom Erbleib gelingt heute häufig nicht mehr vollständig. Die verschiedenen „Reste“, das, was nicht individualisiert werden konnte, können als mögliche zukünftige Krankheitsherde angesehen werden. 

Bedenkt man einmal, mit welcher Kraft das Immunsystem sich gegen transplantierte Organe wehrt, so kann man die gleiche Dynamik bei der Bekämpfung solcher, aus der Erbgesetzmäßigkeit stammender organischer Reste in den Autoimmunerkrankungen erleben. 

Autoimmunprozesse sind fast immer durch Störungen in der Kindheit bzw. vor dem 21. Lebensjahr begründet. Sie können sich überall im Körper entwickeln. Es gibt jedoch bevorzugte Organe oder Gewebe, wo unverwandelte Anteile des Erb-Leibs existieren. Diese Sichtweise möchte ich anhand der Hashimoto-Thyreoiditis erläutern.


Hashimoto–Thyreoiditis

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist heute die häufigste organbezogene Autoimmunerkrankung. Noch vor 50 Jahren war sie eher selten, damals bestimmte der Morbus Basedow mit seiner Überfunktion autoimmune Schilddrüsenerkrankungen. Diese ist heute eher selten geworden.

Die Schilddrüse ist eines der kleinsten, aber wichtigsten Organe in unserem Körper. 

Sie hat die Aufgabe, beim Abbau der Nahrungsstoffe bis zur vollständigen Zerstörung mitzuwirken. Am Ende entsteht eine omnipotente Substanz, die für den Neuaufbau körpereigener Zellen als Grundlage dient. Insofern unterstütz die Schilddrüse nicht nur den Abbaustoffwechsel, es hat eine wesentliche Bedeutung für den Aufbau- und Regenerationsstoffwechsel. Sie schafft dafür die Grundlage.

Die Schilddrüse ist auch der Spiegel der Emotionen. Leidenschaften, Begierden, Freude und Trauer, Zorn und Gleichmut werden mittels der Schilddrüse geäußert und erlebbar. Für sich selbst und für die Mitwelt. 

Bei der krankhaften Überfunktion können Emotionen übermäßig gesteigert werden, bei der Unterfunktion, zu der die Hashimoto Thyreoiditis tendiert, verstummen sie.

Sie sind vorhanden, doch sie äußern sich nicht, sind im außen nicht erkennbar.

Oft zeigt sich die Hashimoto durch Antriebslosigkeit, trägen Stoffwechsel und Verstopfung. Es kommt zur Ablagerung nicht verbrannter Stoffe und damit verbundenem Übergewicht und mangelnder Regeneration. Unbehandelt würde das auch zum mentalen Abbau, zum Stumpfsinn führen, den man früher, als es noch keine Schilddrüsenhormone gab, Kretinismus nannte.

Anatomisch betrachtet schmiegen sich die beiden Schilddrüsenlappen wie ein Schmetterling um die Luftröhre unterhalb des Kehlkopfs, dem Sprachorgan. Daraus ergibt sich eine enge Beziehung zur Sprache und Kommunikation. In psychosomatischer Hinsicht steht die Schilddrüse für die Fähigkeit, Bedürfnisse, Empfindungen und Gefühle durch Worte zum Ausdruck zu bringen. Es ist das Organ, in dem das „Ich“ zum Ausdruck kommt. Es drückt die Frage aus: Wer bin ich?

Insbesondere Entwicklungsstörungen in der Kindheit und Jugend können dazu führen, dass sich keine ausreichende Individualstruktur des Ichs und somit auch des Ichorgans entwickelt oder entwickeln kann. Seelische Reifungsstörungen zwischen dem 9. und dem 12. Lebensjahr haben besonderen Einfluss auf die Individualisierung und damit auf die Umwandlung des mitgegebenen Erd-leibs der Eltern. 

Aus anthroposophischer Sicht ist das die Entwicklungsphase, in der der Mensch sein Identitätsgefühl gewinnt. Sie wird als »Rubikon« bezeichnet. Das Kind beginnt, Fragen nach seiner Herkunft zu stellen, ob die Eltern es nicht vielleicht vertauscht haben oder was wohl passieren würde, wenn die Mutter stirbt. 

Der Rubikon ist eine entscheidende Phase, in der das Kind besonders viel Anerkennung benötigt und die Stabilität der Familie und des Umfelds von großer Bedeutung sind. Anhaltende Sorgen, ständige Überforderungen oder fehlender familiärer Rückhalt können den Grundstein einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse sein.

Die Ursache der Hashimoto-Thyreoiditis ist fast immer die Verletzung der Empfindungswelt.

Patienten berichten in der Anamnese oft über einen Wohnortswechsel, der sie belastete, da der Freundeskreis verlassen werden musste, eine Überforderung durch Schulwechsel, Dauerstreit zwischen den Eltern oder deren Trennung. Im weitesten Sinne kann vom Missbrauch der Kindheit gesprochen werden, der besonders tief verletzte oder traumatisierte. 

Es kann sich auch um eine frühe Umkehr in der Mutterbeziehung handeln, bei der die Mutter zum Kind und das Kind zur Mutter wird. Wir finden diese Umkehr bei Alkoholsucht und Depressionen. Solche Erlebnisse bilden eine Gedächtnisspur im unbewussten Teil der Psyche. Bei ähnlichen Situationen im Erwachsenenalter löst dieser Stress einen inneren Alarm im Nervensystem aus und zeigt sich als latente Unruhe.

Bei der Basedow-Hyperthyreose erscheint häufig in der Biografie der Patienten ein plötzlicher Verlust an Geborgenheit, wie zum Beispiel die Auflösung einer häuslichen Gemeinschaft durch Tod eines Elternteils oder Trennung.

Vor Kurzem berichtete ein Patient mit einem Basedow, dass er während der Kindheit sehr viel alleine war und vom Freund der Mutter sexuell missbraucht wurde, was seine Mutter völlig ignorierte. Für ihn ein Trauma, das nach mehr als 30 Jahren in ihm noch ein Thema war.

Eine weitere Patientin berichtete, dass ihr Vater in ihrer Kindheit ständig fremdgegangen ist und es in der Ehe viele Streitigkeiten gab. Als sie 11 Jahre alt war, hat ihr Vater ihr seine neue Freundin vorgestellt. Was sie völlig irritierte. Die Mutter wollte sich daraufhin das Leben nehmen. Der Versuch, sich mit Tabletten zu vergiften, gelang nicht. Im Krankenhaus konnte sie in letzter Minute gerettet werden. Beim Erzählen merkte ich, wie präsent das Geschehen heute, nach über 40 Jahren, noch war.

Für derartige Traumen und Verletzungen der Seele ist eine Aufarbeitung der Geschehnisse erforderlich. Dafür nutzen wir in unserem Institut die lösungsorientierte Kurzzeittherapie. Es handelt sich dabei um fortlaufende Gespräche, die auf die Versöhnung mit dem Geschehen abgezielt sind. Darüber hinaus rezeptiere ich bei den oben genannten Hinweisen des Patienten als homöopathisches Mittel Lac maternum (potenzierte Muttermilch von unterschiedlichen Müttern). Den Begriff Muttermilch verbinden wir häufig mit Nähe, Geborgenheit, Vertrauen, Schutz, Liebe, Wohlbefinden, Sättigung versorgt und umsorgt sein.

Besteht ein Defizit in der Entwicklung dieser Aspekte, kann Lac maternum C200 auf seelisch geistiger Ebene helfen, die Anbindung an Wärme, Schutz, Geborgenheit und Urvertrauen wieder herzustellen. Bei starker Unterdrückung der Persönlichkeit verwende ich alternativ Lac caninum C200, bei sexuellem Missbrauch Lac suis C200. Die Kuhmilch (Lac bovinum C200) setze ich bei Patienten ein, denen es schwerfällt, Kontakte mit anderen Menschen zu knüpfen und zu halten. Sie vereinsamen mit der Zeit. Die Mittel gebe ich in der C200 Potenz als Einzelgabe. Falls erforderlich, wiederhole die Gabe im Abstand von 6 Monaten.

Die Schulmedizin behandelt die Hashimoto-Thyreoiditis lediglich mit dem Ausgleich der fehlenden Schilddrüsenhormone. Dadurch verschwindet die Symptomatik, der Prozess, der im Organismus abläuft, wird allerdings nicht berücksichtigt.


Behandlung in der Regulationsmedizin

Für den Einblick in das körperliche und seelisch-geistige Geschehen, nutze ich als Basis neben einer gezielten und strukturierten Anamnese eine umfangreiche Vital- und Stoffwechselanalyse. Diese besteht aus 70 Laborwerten. Bei Bedarf kommt ein Hormonstatus, bestehend aus neun einzelnen Hormonparametern des Geschlechtshormonsystems, hinzu. Im Einzelfall benötige ich symptombezogene oder krankheitsbezogene Spezialparameter, um den aktuellen Zustand des Geschehens zu verdeutlichen oder eine Ausgangsbasis für den Verlauf einer Erkrankung zu haben. Die Laborergebnisse betrachte ich nach klinischen (Schulmedizin), naturheilkundlichen und ganzheitlichen Gesichtspunkten.

Um die Zusammenhänge und Wechselwirkungen im vernetzten System „Mensch“ besser verstehen und als Ganzes erfassen zu können, nutze ich das Denkmodell des 4-poligen Würfels von Max Lüscher als kategoriales Ordnungssystem. Es vereint kosmische Gesetze und Lebensprozesse. Sämtliche Einflüsse innerhalb und außerhalb des Organismus und deren Wechselwirkungen untereinander und vor allem ihren Bezug auf die steuernde Psyche lassen sich im kategorialen Ordnungssystem leicht nachzuvollziehen. 

Die Hypothyreose durch den autoimmunen Prozess, den der Arzt Dr. Haraku Hashimoto erstmals 1912 beschrieben und veröffentlicht hat, ist nach den Regeln des kategorialen Ordnungssystems eine konstant direktive Erkrankung, die sich vom allgemeinen Geschehen separiert hat. Wir finden sie als Ausdruck im GRÜN. 

Nach den Gesetzen der Wandlungsphasen aus der chinesischen Medizin liegt die Ursache oder auch der Störer im BLAU und der Helfer im ROT, der größte Mangel besteht im GELB. Das Geschehen zeigt sich in der Separationsachse (Grün). Nach dem Gesetz der Reziprozität ist somit der wichtigste Ansatzpunkt in der Integrationsachse. Insgesamt besteht das Ziel darin, alle 4 Quadranten wieder ins Gleichgewicht zu bringen. In dem dargestellten Beispiel des kategorialen Ordnungssystems habe die häufigsten Hinweise für die einzelnen Quadranten dargestellt.


Basistherapie in Bezug auf das Immunsystem

Als wichtigen Baustein nutze ich die von Dr. Heinz-Hartmut Vogel beschriebene Autoimmuntherapie vom Typ Hashimoto. Es handelt sich dabei um Ampullenpräparate von der Firma Wala.

  • Quarz D30 – bringt Licht und Klarheit, damit das Immunsystem wieder erkennt, was ist eigen und was ist fremd,
  • Reticuloendotheliales System D30 – es ist die Geburtsstätte des Immunsystems,
  • Thymus/Mercurius ­– zur Stärkung der Ausbildungsstätte des Immunsystems und der Nebenniere als Regulator des Immunsystems und
  • dazu Glandula Thyreoidea D30 – um die chronisch-entzündlichen Prozesse an der Schilddrüse zu beeinflussen und zur Unterstützung der Individualisierung der Schilddrüse.

Die Präparate werden zusammen in eine Spritze aufgezogen und 1 x wöchentlich in die Reflexzone der Schilddrüse (oberhalb der Schambehaarung oder in den Sektor der Galle) subkutan injiziert. Nach 10 Injektionen wird eine Pause von 4 Wochen eingelegt und dann eine weitere Serie mit 10 Injektionen gestartet. Der Behandlungszeitraum ist individuell, kann sich über mehrere Monate erstrecken.


Basistherapie für die Schilddrüse

Die harmonisch aufeinander abgestimmte Mikronährstoffkombination von THYREO BALANCE unterstütz die Funktion der Schilddrüse. Sie enthält die Aminosäure L-Thyrosin als Ausgangssubstanz für die Biosynthese der Schilddrüsenhormone. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass eine Zufuhr von Thyrosin die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion verbessert. Zink aus Zinkbisglycinat und Selen als Selenmethionin sind wichtige Cofaktoren für die Herstellung und Umwandlung der Schilddrüsenhormone von der inaktiven in die aktive Form. Klinische Studien zeigen, dass die Einnahme von Selen die Schilddrüsenfunktion von Hashimototpatienten positiv beeinflusst. Auch der Mandelpilz (Agaricus Blazei Murill) und das Provitamin A (Betacarotin) sind Cofaktoren, die bei allen Schilddrüsenstörungen eine positive Auswirkung haben.


„THYREO“


Die Mikronähstoffkombination in JOD BALANCE optimiert nicht nur die Schilddrüsenfunktion, es steigert auch die kognitiven Fähigkeiten und fördert das Immunsystem. Das essentielle Spurenelement Jod hat insbesondere auf die gesunde Funktion der Schilddrüse einen großen Einfluss. Auch wenn der Stoffwechsel davon nur geringe Mengen benötigt, muss Jod über die Nahrung aufnehmen, da er es selbst nicht herstellen kann. Als Ausgangssubstanz werden wild wachsende Algen aus mehreren Anbaugebieten Großbritanniens verwendet und mit Betacarotin kombiniert. Diese Kombination hat einen besonders guten Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion.


„JOD“


Basistherapie des Stoffwechsels

Die individuelle Therapie der Erkrankung ergibt sich aus der aktuellen Stoffwechsellage (Epigenetik). Hinweise für die einzusetzenden naturheilkundlichen Mittel ergeben sich aus der Vital- und Stoffwechselanalyse in Verbindung mit dem kategorialen Ordnungssystem. 

Die Einnahme der empfohlenen Heilmittel und die Injektionen machen nur Sinn, wenn auch gleichzeitig die Ernährung optimiert wird. Pauschale Empfehlungen helfen hier oftmals nicht viel weiter, denn es gibt für die Ernährung keinen Masterplan für alle. Gesunde Ernährung ist immer individuelle Ernährung. Das Stoffwechselprogramm von »gesund + aktiv« und »healthy balance« erstellt persönliche maßgeschneiderte Ernährungspläne. Beide Programme berücksichtigen bei der Auswahl der Nahrungsmittel die genetische und epigenetische Stoffwechselprägung und die individuelle Ernährungsweise.

Ein weiterer Aspekt, der die Gesundheit fördert, ist die Abkehr vom Dauerstress, in dem die »Macht der Pausen« genutzt wird. Das erfordert keine Aktivität, sondern Erholungsphasen für Körper, Seele und Geist zu nutzen. Das kann Innehalten sein, indem wir spielenden Kindern zuschauen, der Fliege auf dem Teller Aufmerksamkeit schenken oder im Café einen Cappuccino oder ein Glas Wein trinken und dabei den vorbeilaufenden Fußgängern zuschauen. Auch ein Spaziergang im Wald oder an der See können Wunder bewirken. Sinnloses Nichtstun kann man lernen. Einfach mal probieren, könnte ja gut gehen.

 

Autor: Lothar Ursinus
Erschienen Februar 2023

Literatur beim Autor

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Hashimoto, wie viele Betroffene sie nennen, hat sich zur häufigsten Autoimmunerkrankung in Deutschland entwickelt. Nach einer Einschätzung des Schilddrüsenzentrums der Universität Heidelberg sind etwa fünf bis zehn Prozent in Deutschland von der Hashimoto-Thyreoiditis betroffen. In diesem Beitrag möchte ich den Focus auf die ganzheitliche Sichtweise dieser Erkrankung eingehen und Möglichkeiten der Behandlung aufzeigen.

Autoimmunerkrankungen ein gestörter physiologischer Prozess?

Das Thema Autoimmunerkrankungen scheint in der heutigen Medizin fast ein wenig zur Modeerscheinung geworden zu sein, da alle Krankheiten mit immunologischen Phänomenen und chronischem Verlauf in diese Gruppe eingeordnet werden, insbesondere wenn sonst keine gängige Theorie über ihre ursächliche Entstehung existiert.

Beschrieben werden Autoimmunerkrankungen als chronisch entzündliche Prozesse im Körper, bei dem das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift und zerstört. 

Ein sogenannter autoaggressiver Prozess. Der Körper hat die Fähigkeit verloren, zwischen „eigen“ und „fremd“ zu unterscheiden.

Der Begriff Aggression beschreibt eine seelische Tätigkeit, die jeder in sich trägt. 

Meistens wird der Begriff Aggression mit einer negativen zerstörerischen Aktivität in Verbindung gebracht. Doch Aggression, im ursprünglich positiven Sinn verstanden, aggredi, etwas angehen, beseitigt Hindernisse, damit sich Neues entwickeln kann. Das ist ein wichtiger Aspekt in der Betrachtung von Autoimmunerkrankungen oder auch Autoaggressionsprozessen.

Auf physiologischer Ebene finden wir die Zellzerstörung als Abbautätigkeit im Zellstoffwechsel wieder. Dem steht die Regenerationsfähigkeit als Aufbautätigkeit entgegen. Jede Zellerneuerung und Regeneration bedingen den Abbau alter Zellen. Diese Zellregeneration durch Selbstzerstörung und Aufbau geschieht ein Leben lang und wird vom Organismus selbst durchgeführt. Stell dir vor, du würdest nur Erythrozyten aufbauen, ohne die alten abzubauen. Das wäre ein Zustand, der mit dem Leben nicht vereinbar ist.

Die dabei wirkenden körperlichen und seelisch-geistigen Kräfte sind untrennbar voneinander abhängig. Sie sollten bei allen Autoimmunerkrankungen in der Therapie gleichermaßen unterstützt werden.


Autoimmunerkrankungen aus anthroposophischer Sicht

Die von Rudolph Steiner vermittelte Anthroposophie versteht die Entwicklung des Menschen in Zyklen von jeweils 7 Jahren, so wie es auch die Lehre von den Chakren in der östlichen Medizin vorsieht.

In den ersten 3-mal 7 Jahren benötigt der Mensch Zeit für die körperliche Reifung. Der von den Eltern erworbene Körper und das Immunsystem entwickeln und verändern sich in dieser Phase und werden individualisiert. Früher wurde man mit 21 volljährig. Das Wachstum auf körperliche Ebene ist abgeschlossen.

Noch einmal 3-mal 7 Jahre benötigt der Mensch für die seelische Entwicklung. Idealerweise sind wir mit 42 Jahren im Sinne von Körper und Seele ein vollständiger Mensch. Das Immunsystem ist erst nach dieser Zeit wirklich reif und ausgewachsen, auch wenn es bis ans Lebensende stetig weiter lernt. 

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die meisten Autoimmunerkrankungen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr, also in der Reifezeit der Seele entstehen.

Besonders wichtig ist die körperliche Immunität in den ersten 20 Jahren, denn in diesem Lebensabschnitt wird der Mensch in seiner Entwicklung stark von außen geprägt, beispielsweise von Eltern, Geschwistern, Vorbildern oder Erziehern. Diese ahmt er nach, bis er sich zu einer eigenständigen Person entwickelt hat. 

Das gilt auch für das Immunsystem: Es wird von der Mutter übernommen und individualisiert sich dann durch eigene Erfahrungen weiter. Krankheiten trainieren das Immunsystem. Das gilt insbesondere für die klassischen Kinderkrankheiten, die heute durch die umfangreichen Impfungen nicht mehr durchlebt werden können. Aus Sicht der anthroposophischen Medizin sind gerade die Kinderkrankheiten für die individuelle Entwicklung von besonderer Bedeutung.

Die vollständige Individualisierung vom Erbleib gelingt heute häufig nicht mehr vollständig. Die verschiedenen „Reste“, das, was nicht individualisiert werden konnte, können als mögliche zukünftige Krankheitsherde angesehen werden. 

Bedenkt man einmal, mit welcher Kraft das Immunsystem sich gegen transplantierte Organe wehrt, so kann man die gleiche Dynamik bei der Bekämpfung solcher, aus der Erbgesetzmäßigkeit stammender organischer Reste in den Autoimmunerkrankungen erleben. 

Autoimmunprozesse sind fast immer durch Störungen in der Kindheit bzw. vor dem 21. Lebensjahr begründet. Sie können sich überall im Körper entwickeln. Es gibt jedoch bevorzugte Organe oder Gewebe, wo unverwandelte Anteile des Erb-Leibs existieren. Diese Sichtweise möchte ich anhand der Hashimoto-Thyreoiditis erläutern.


Hashimoto–Thyreoiditis

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist heute die häufigste organbezogene Autoimmunerkrankung. Noch vor 50 Jahren war sie eher selten, damals bestimmte der Morbus Basedow mit seiner Überfunktion autoimmune Schilddrüsenerkrankungen. Diese ist heute eher selten geworden.

Die Schilddrüse ist eines der kleinsten, aber wichtigsten Organe in unserem Körper. 

Sie hat die Aufgabe, beim Abbau der Nahrungsstoffe bis zur vollständigen Zerstörung mitzuwirken. Am Ende entsteht eine omnipotente Substanz, die für den Neuaufbau körpereigener Zellen als Grundlage dient. Insofern unterstütz die Schilddrüse nicht nur den Abbaustoffwechsel, es hat eine wesentliche Bedeutung für den Aufbau- und Regenerationsstoffwechsel. Sie schafft dafür die Grundlage.

Die Schilddrüse ist auch der Spiegel der Emotionen. Leidenschaften, Begierden, Freude und Trauer, Zorn und Gleichmut werden mittels der Schilddrüse geäußert und erlebbar. Für sich selbst und für die Mitwelt. 

Bei der krankhaften Überfunktion können Emotionen übermäßig gesteigert werden, bei der Unterfunktion, zu der die Hashimoto Thyreoiditis tendiert, verstummen sie.

Sie sind vorhanden, doch sie äußern sich nicht, sind im außen nicht erkennbar.

Oft zeigt sich die Hashimoto durch Antriebslosigkeit, trägen Stoffwechsel und Verstopfung. Es kommt zur Ablagerung nicht verbrannter Stoffe und damit verbundenem Übergewicht und mangelnder Regeneration. Unbehandelt würde das auch zum mentalen Abbau, zum Stumpfsinn führen, den man früher, als es noch keine Schilddrüsenhormone gab, Kretinismus nannte.

Anatomisch betrachtet schmiegen sich die beiden Schilddrüsenlappen wie ein Schmetterling um die Luftröhre unterhalb des Kehlkopfs, dem Sprachorgan. Daraus ergibt sich eine enge Beziehung zur Sprache und Kommunikation. In psychosomatischer Hinsicht steht die Schilddrüse für die Fähigkeit, Bedürfnisse, Empfindungen und Gefühle durch Worte zum Ausdruck zu bringen. Es ist das Organ, in dem das „Ich“ zum Ausdruck kommt. Es drückt die Frage aus: Wer bin ich?

Insbesondere Entwicklungsstörungen in der Kindheit und Jugend können dazu führen, dass sich keine ausreichende Individualstruktur des Ichs und somit auch des Ichorgans entwickelt oder entwickeln kann. Seelische Reifungsstörungen zwischen dem 9. und dem 12. Lebensjahr haben besonderen Einfluss auf die Individualisierung und damit auf die Umwandlung des mitgegebenen Erd-leibs der Eltern. 

Aus anthroposophischer Sicht ist das die Entwicklungsphase, in der der Mensch sein Identitätsgefühl gewinnt. Sie wird als »Rubikon« bezeichnet. Das Kind beginnt, Fragen nach seiner Herkunft zu stellen, ob die Eltern es nicht vielleicht vertauscht haben oder was wohl passieren würde, wenn die Mutter stirbt. 

Der Rubikon ist eine entscheidende Phase, in der das Kind besonders viel Anerkennung benötigt und die Stabilität der Familie und des Umfelds von großer Bedeutung sind. Anhaltende Sorgen, ständige Überforderungen oder fehlender familiärer Rückhalt können den Grundstein einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse sein.

Die Ursache der Hashimoto-Thyreoiditis ist fast immer die Verletzung der Empfindungswelt.

Patienten berichten in der Anamnese oft über einen Wohnortswechsel, der sie belastete, da der Freundeskreis verlassen werden musste, eine Überforderung durch Schulwechsel, Dauerstreit zwischen den Eltern oder deren Trennung. Im weitesten Sinne kann vom Missbrauch der Kindheit gesprochen werden, der besonders tief verletzte oder traumatisierte. 

Es kann sich auch um eine frühe Umkehr in der Mutterbeziehung handeln, bei der die Mutter zum Kind und das Kind zur Mutter wird. Wir finden diese Umkehr bei Alkoholsucht und Depressionen. Solche Erlebnisse bilden eine Gedächtnisspur im unbewussten Teil der Psyche. Bei ähnlichen Situationen im Erwachsenenalter löst dieser Stress einen inneren Alarm im Nervensystem aus und zeigt sich als latente Unruhe.

Bei der Basedow-Hyperthyreose erscheint häufig in der Biografie der Patienten ein plötzlicher Verlust an Geborgenheit, wie zum Beispiel die Auflösung einer häuslichen Gemeinschaft durch Tod eines Elternteils oder Trennung.

Vor Kurzem berichtete ein Patient mit einem Basedow, dass er während der Kindheit sehr viel alleine war und vom Freund der Mutter sexuell missbraucht wurde, was seine Mutter völlig ignorierte. Für ihn ein Trauma, das nach mehr als 30 Jahren in ihm noch ein Thema war.

Eine weitere Patientin berichtete, dass ihr Vater in ihrer Kindheit ständig fremdgegangen ist und es in der Ehe viele Streitigkeiten gab. Als sie 11 Jahre alt war, hat ihr Vater ihr seine neue Freundin vorgestellt. Was sie völlig irritierte. Die Mutter wollte sich daraufhin das Leben nehmen. Der Versuch, sich mit Tabletten zu vergiften, gelang nicht. Im Krankenhaus konnte sie in letzter Minute gerettet werden. Beim Erzählen merkte ich, wie präsent das Geschehen heute, nach über 40 Jahren, noch war.

Für derartige Traumen und Verletzungen der Seele ist eine Aufarbeitung der Geschehnisse erforderlich. Dafür nutzen wir in unserem Institut die lösungsorientierte Kurzzeittherapie. Es handelt sich dabei um fortlaufende Gespräche, die auf die Versöhnung mit dem Geschehen abgezielt sind. Darüber hinaus rezeptiere ich bei den oben genannten Hinweisen des Patienten als homöopathisches Mittel Lac maternum (potenzierte Muttermilch von unterschiedlichen Müttern). Den Begriff Muttermilch verbinden wir häufig mit Nähe, Geborgenheit, Vertrauen, Schutz, Liebe, Wohlbefinden, Sättigung versorgt und umsorgt sein.

Besteht ein Defizit in der Entwicklung dieser Aspekte, kann Lac maternum C200 auf seelisch geistiger Ebene helfen, die Anbindung an Wärme, Schutz, Geborgenheit und Urvertrauen wieder herzustellen. Bei starker Unterdrückung der Persönlichkeit verwende ich alternativ Lac caninum C200, bei sexuellem Missbrauch Lac suis C200. Die Kuhmilch (Lac bovinum C200) setze ich bei Patienten ein, denen es schwerfällt, Kontakte mit anderen Menschen zu knüpfen und zu halten. Sie vereinsamen mit der Zeit. Die Mittel gebe ich in der C200 Potenz als Einzelgabe. Falls erforderlich, wiederhole die Gabe im Abstand von 6 Monaten.

Die Schulmedizin behandelt die Hashimoto-Thyreoiditis lediglich mit dem Ausgleich der fehlenden Schilddrüsenhormone. Dadurch verschwindet die Symptomatik, der Prozess, der im Organismus abläuft, wird allerdings nicht berücksichtigt.


Behandlung in der Regulationsmedizin

Für den Einblick in das körperliche und seelisch-geistige Geschehen, nutze ich als Basis neben einer gezielten und strukturierten Anamnese eine umfangreiche Vital- und Stoffwechselanalyse. Diese besteht aus 70 Laborwerten. Bei Bedarf kommt ein Hormonstatus, bestehend aus neun einzelnen Hormonparametern des Geschlechtshormonsystems, hinzu. Im Einzelfall benötige ich symptombezogene oder krankheitsbezogene Spezialparameter, um den aktuellen Zustand des Geschehens zu verdeutlichen oder eine Ausgangsbasis für den Verlauf einer Erkrankung zu haben. Die Laborergebnisse betrachte ich nach klinischen (Schulmedizin), naturheilkundlichen und ganzheitlichen Gesichtspunkten.

Um die Zusammenhänge und Wechselwirkungen im vernetzten System „Mensch“ besser verstehen und als Ganzes erfassen zu können, nutze ich das Denkmodell des 4-poligen Würfels von Max Lüscher als kategoriales Ordnungssystem. Es vereint kosmische Gesetze und Lebensprozesse. Sämtliche Einflüsse innerhalb und außerhalb des Organismus und deren Wechselwirkungen untereinander und vor allem ihren Bezug auf die steuernde Psyche lassen sich im kategorialen Ordnungssystem leicht nachzuvollziehen. 

Die Hypothyreose durch den autoimmunen Prozess, den der Arzt Dr. Haraku Hashimoto erstmals 1912 beschrieben und veröffentlicht hat, ist nach den Regeln des kategorialen Ordnungssystems eine konstant direktive Erkrankung, die sich vom allgemeinen Geschehen separiert hat. Wir finden sie als Ausdruck im GRÜN. 

Nach den Gesetzen der Wandlungsphasen aus der chinesischen Medizin liegt die Ursache oder auch der Störer im BLAU und der Helfer im ROT, der größte Mangel besteht im GELB. Das Geschehen zeigt sich in der Separationsachse (Grün). Nach dem Gesetz der Reziprozität ist somit der wichtigste Ansatzpunkt in der Integrationsachse. Insgesamt besteht das Ziel darin, alle 4 Quadranten wieder ins Gleichgewicht zu bringen. In dem dargestellten Beispiel des kategorialen Ordnungssystems habe die häufigsten Hinweise für die einzelnen Quadranten dargestellt.


Basistherapie in Bezug auf das Immunsystem

Als wichtigen Baustein nutze ich die von Dr. Heinz-Hartmut Vogel beschriebene Autoimmuntherapie vom Typ Hashimoto. Es handelt sich dabei um Ampullenpräparate von der Firma Wala.

  • Quarz D30 – bringt Licht und Klarheit, damit das Immunsystem wieder erkennt, was ist eigen und was ist fremd,
  • Reticuloendotheliales System D30 – es ist die Geburtsstätte des Immunsystems,
  • Thymus/Mercurius ­– zur Stärkung der Ausbildungsstätte des Immunsystems und der Nebenniere als Regulator des Immunsystems und
  • dazu Glandula Thyreoidea D30 – um die chronisch-entzündlichen Prozesse an der Schilddrüse zu beeinflussen und zur Unterstützung der Individualisierung der Schilddrüse.

Die Präparate werden zusammen in eine Spritze aufgezogen und 1 x wöchentlich in die Reflexzone der Schilddrüse (oberhalb der Schambehaarung oder in den Sektor der Galle) subkutan injiziert. Nach 10 Injektionen wird eine Pause von 4 Wochen eingelegt und dann eine weitere Serie mit 10 Injektionen gestartet. Der Behandlungszeitraum ist individuell, kann sich über mehrere Monate erstrecken.


Basistherapie für die Schilddrüse

Die harmonisch aufeinander abgestimmte Mikronährstoffkombination von THYREO BALANCE unterstütz die Funktion der Schilddrüse. Sie enthält die Aminosäure L-Thyrosin als Ausgangssubstanz für die Biosynthese der Schilddrüsenhormone. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass eine Zufuhr von Thyrosin die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion verbessert. Zink aus Zinkbisglycinat und Selen als Selenmethionin sind wichtige Cofaktoren für die Herstellung und Umwandlung der Schilddrüsenhormone von der inaktiven in die aktive Form. Klinische Studien zeigen, dass die Einnahme von Selen die Schilddrüsenfunktion von Hashimototpatienten positiv beeinflusst. Auch der Mandelpilz (Agaricus Blazei Murill) und das Provitamin A (Betacarotin) sind Cofaktoren, die bei allen Schilddrüsenstörungen eine positive Auswirkung haben.


„THYREO“


Die Mikronähstoffkombination in JOD BALANCE optimiert nicht nur die Schilddrüsenfunktion, es steigert auch die kognitiven Fähigkeiten und fördert das Immunsystem. Das essentielle Spurenelement Jod hat insbesondere auf die gesunde Funktion der Schilddrüse einen großen Einfluss. Auch wenn der Stoffwechsel davon nur geringe Mengen benötigt, muss Jod über die Nahrung aufnehmen, da er es selbst nicht herstellen kann. Als Ausgangssubstanz werden wild wachsende Algen aus mehreren Anbaugebieten Großbritanniens verwendet und mit Betacarotin kombiniert. Diese Kombination hat einen besonders guten Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion.


„JOD“


Basistherapie des Stoffwechsels

Die individuelle Therapie der Erkrankung ergibt sich aus der aktuellen Stoffwechsellage (Epigenetik). Hinweise für die einzusetzenden naturheilkundlichen Mittel ergeben sich aus der Vital- und Stoffwechselanalyse in Verbindung mit dem kategorialen Ordnungssystem. 

Die Einnahme der empfohlenen Heilmittel und die Injektionen machen nur Sinn, wenn auch gleichzeitig die Ernährung optimiert wird. Pauschale Empfehlungen helfen hier oftmals nicht viel weiter, denn es gibt für die Ernährung keinen Masterplan für alle. Gesunde Ernährung ist immer individuelle Ernährung. Das Stoffwechselprogramm von »gesund + aktiv« und »healthy balance« erstellt persönliche maßgeschneiderte Ernährungspläne. Beide Programme berücksichtigen bei der Auswahl der Nahrungsmittel die genetische und epigenetische Stoffwechselprägung und die individuelle Ernährungsweise.

Ein weiterer Aspekt, der die Gesundheit fördert, ist die Abkehr vom Dauerstress, in dem die »Macht der Pausen« genutzt wird. Das erfordert keine Aktivität, sondern Erholungsphasen für Körper, Seele und Geist zu nutzen. Das kann Innehalten sein, indem wir spielenden Kindern zuschauen, der Fliege auf dem Teller Aufmerksamkeit schenken oder im Café einen Cappuccino oder ein Glas Wein trinken und dabei den vorbeilaufenden Fußgängern zuschauen. Auch ein Spaziergang im Wald oder an der See können Wunder bewirken. Sinnloses Nichtstun kann man lernen. Einfach mal probieren, könnte ja gut gehen.

 

Autor: Lothar Ursinus
Erschienen Februar 2023

Literatur beim Autor